Liebe Kunden*innen und Partner*innen,
endlich kommt Bewegung in den Umweltschutz. Die junge Generation fordert zu Recht, dass die Politik jetzt handelt. Aber immer noch geschieht viel zu wenig angesichts von schwindenden Gletschern, Waldbränden, Artensterben und Plastikteppichen im Meer. So bleibt uns als Privatperson und auch als Unternehmen oft die Frage: Welchen Beitrag können wir leisten, wie viel können wir mit unserem Handeln bewirken?
Die Antworten, die man darauf findet, sind vielfältiger, als es zunächst scheint. Denn tatsächlich haben auch die kleinen täglichen Entscheidungen in der Summe enormen Einfluss. Ein Beispiel: Einwegflaschen. Jede*r Deutsche verbraucht im Schnitt 200 Stück im Jahr. Diese werden aus Rohöl hergestellt und haben schon in den Geschäften weitere Transportwege hinter sich als Glasflaschen. Die leeren PET-Flaschen werden dann zu großen Teilen mit anderem Plastikmüll auf Schiffen nach Asien transportiert, wo sie nicht recycelt, sondern verbrannt werden, dabei entsteht wieder Kohlendioxid. Allein durch den Verzicht von Plastikflaschen in Deutschland ließen sich nicht nur pro Jahr 470.000 Tonnen Müll sparen, sondern auch so viel Energie wie 2,6 Millionen Haushalte hier jährlich an Strom verbrauchen.
Sinnvolle Verwendung: Plastikmüll aus dem Meer lässt sich verwerten.
Die gewaltigen Müllteppiche auf allen Weltmeeren haben inzwischen Flächen erreicht, die vier Mal so groß wie die Bundesrepublik sind. Auf jeden Menschen dieser Erde kommen rund 700 Plastikteile im Meer. Ganze Lebensräume und 800 Tierarten sind bedroht.
Hiergegen möchten wir mit KAYA&KATO einen kleinen Beitrag leisten – so entstand die Idee für unsere Clean Ocean Kollektion. Denn Plastikmüll lässt sich tatsächlich zu hochwertigen Workwear-Stoffen recyceln. 1.500 spanische Fischer, die beim Fischfang auch Plastikmüll aus dem Meer fischen, gewinnen damit einen Rohstoff für unser hochwertiges Mischgewebe, aus dem wir unsere Clean Ocean Kollektion fertigen.
Im Ergebnis besteht unsere Clean Ocean Kollektion aus einem Bio-Baumwoll-Polyester Mischgewebe, das pro Meter 12,5 PET-Flaschen enthält. Dadurch können wir in der Produktion 21 Prozent CO² und 20 Prozent Energie einsparen. Schon bei einer Länge von 1.000 Metern Stoff entspricht diese Einsparung einer Autofahrt von 11.000 Kilometern. Und das Gewebe ist so robust, dass es sich bei bis zu 90°Grad waschen und auch industriell Reinigen lässt. Ein zeitlos schönes Design mit schlichten, praktischen Schnitten und eine gute Farbqualität tragen dazu bei, dass Kochjacken und Schürzen der Kollektion möglichst lange im Einsatz bleiben können. Denn langes Tragen von Textilien ist die beste Nachhaltigkeit und der Gegenentwurf zur Fast Fashion.
Doch damit ist nur ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Polyester-Baumwoll oder Polyester-Tencel Mischungen lassen sich nicht recyceln. Das ist ein Nachteil, der leider für Belastbarkeit und Langlebigkeit in Kauf genommen werden muss. Ende 2017 hat es erstmals eine schwedische Forschungsgruppe geschafft, Polycotton zu recyceln und arbeitet nun daran, das Verfahren vom Labor in die Massennutzung zu bringen. Auch wenn das noch ein langer Weg ist, behalten wir diese Entwicklung im Auge. Gleichzeitig führen wir Gespräche mit potenziellen Partnern, um ein Rücknahmesystem für gebrauchte Kleidung zu etablieren und diese einer anderen Verwendung zuführen zu können z.B. als Dämmstoff.
Darüber hinaus wissen wir auch, dass die Menge an Kunststoffabfällen generell vermindert werden muss. Dafür ist Aufklärungsarbeit notwendig, die wir unterstützen wollen. Doch das können nicht wir alleine leisten. Deswegen sind wir im Austausch mit NGOs und Initiativen, die in diesem Bereich hervorragende Arbeit leisten und diskutieren, wie wir zusammenarbeiten können. Erst das Zusammenspiel aller Maßnahmen macht unser Engagement rund.
Mit großer Begeisterung haben unsere Kunden* und Partnerunternehmen unsere Kollektion angenommen. Aber wie oben beschrieben sind unsere Kleidungsstücke nur ein Teil von weiteren Aktivitäten, an denen sich unsere Kunden immer indirekt auch beteiligen. Gemeinsam konnten wir so nach sechs Monaten bereits rund 250.000 PET Flaschen recyceln und sinnvoll wiederverwenden. Die natürlichen Ressourcen werden geschont, gemeinsam tragen wir zur Reduzierung der Plastikabfälle im Meer bei und leisten einen Beitrag zum Umweltschutz. Lassen Sie uns hieran zusammen weiterarbeiten und diese Zahl kontinuierlich steigern.
Autor Stefan Rennicke, Gründer von KAYA&KATO
Fotocredit Marc Thürbach & Seaqual